Die Auftaktveranstaltung
Unsere erste Exkursion führte uns am 10. März 2023 in das neueröffnete Bier- und Oktoberfestmuseum in die Sterneckerstraße 2 in München. Herr Patrick Charell vom Haus der Bayerischen Geschichte und wissenschaftlicher Berater des Museums, führte uns durch die neu konzipierten Räume und erzählte uns die Geschichte des Hauses und der Exponate. Im Anschluss stärkten wir uns bei gutem Essen und Trinken im Gasthaus des Museums und genossen einen gemütlichen Abend.
Sandra Karmann
Besuch im Polizeipräsidium Löwengrube am Donnerstag, 29. Juni 2023
14 Mitglieder des „Vereins zur Förderung des Staatsarchiv München e.V.“ begaben sich am 29. Juni 2023 auf eine interessante und spannende Reise in die Vergangenheit und tauchten in die Geschichte der Münchener Polizei ein. Nach der Begrüßung durch Polizeihauptmeisterin Antonia Balzer vor dem Haupteingang des geschichtsträchtigen Polizeigebäudes an der Ettstraße aus dem Jahr 1913 und einigen Informationen zur Baugeschichte wurden den Teilnehmern zunächst Struktur und Aufgabenfelder der Polizei in München dargestellt.
Ein Rundgang durch das Dienstgebäude rief bei den Teilnehmern manche Erinnerung an dort gedrehte Fernsehserien wie „Monaco Franze“ oder „Löwengrube“ hervor, der im Amtsgebäude befindliche Paternoster reizte einige Teilnehmer zum „Einsteigen“. Der Besuch des Museums erinnerte an einige bedeutende Polizeieinsätze in München, so an die tragisch endende Geiselnahme israelischer Sportler und Funktionäre durch palästinensische Terroristen oder an das Oktoberfest-Attentat 1981.
Mit der Präsentation der Tätigkeit einer Fachdienststelle der Polizei und einem Einblick in Aktenführung und -verwaltung endete das interessante Programm, das dem Förderverein im voller Geschichte steckenden Polizeipräsidium geboten wurde. Mit dem anschließenden Besuch der Pfälzer Weinstube und einem regen Gesprächsaustausch klang die gelungene Veranstaltung aus.
Dr. Wolfgang Burgmair
Besuch der historischen Wachszieherei Hipp in Pfaffenhofen a.d. Ilm
Am 25. November 2023 reisten 15 Mitglieder des Fördervereins per Auto und Bahn nach Pfaffenhofen, um die kurz zuvor eröffnete historische Wachszieherei von Hans Hipp zu besichtigen. Nach einem Besuch des Cafés stellte der Seniorchef des Hauses der Besuchergruppe die Familien- und Unternehmensgeschichte vor und führte die Teilnehmer anschließend durch das Museum. Herr Hipp erläuterte mit seinem reichhaltigen Fachwissen die Zusammenhänge von Wachszieherei und Herstellung und Bedeutung von Votivgaben und zeigte einen Teil seiner beeindruckenden und wohl einmaligen Sammlung. Interessante Erläuterungen und heitere Anekdoten machten den Besuch zu einem einmaligen Erlebnis.
Dr. Wolfgang Burgmair
Bilder aus dem Wachszieherei- und Lebzeltermuseum Hipp
Gedenkveranstaltung in Erinnerung zum 9. November 1923
Am Sonntag, den 17. März fand die erste eigene Veranstaltung des Vereins zur Förderung des Staatsarchivs München statt. Der Journalist und Zeithistoriker Dr. Dirk Walter führte zahlreiche Mitglieder des Vereins und einige Gäste auf den Spuren des sog. „Marschs auf die Feldherrenhalle“ von Hitler und Ludendorff, vom 8./9.November 1923.
Beginnend auf dem Areal des einstigen Bürgerbräukellers an der Rosenheimer-Straße - heute überbaut mit dem Verwaltungssitz der Musikrechtegesellschaft „GEMA“ - ging es durch die Innere Wienerstraße zum Hofbräukeller, der von den Putschisten als Sammelpunkt für die von ihnen entführten Geiseln diente. Dirk Walter wies hier auf etliche Fehldeutungen und Unstimmigkeiten in der Geschichtsüberlieferung hin, die fälschlicherweise das Hofbräuhaus in der Innenstadt dafür beanspruchen.
In der nahe gelegenen Max-Planck-Straße brachte Dirk Walter das Schicksal eines SPD-nahen Lehrers zur Sprache, der von seinem ihm feindlich gesinnten Vermieter bei den Putschisten als Kommunist denunziert und daraufhin verhaftet wurde. In der Widenmayerstraße berichtete Dirk Walter über die bislang wenig beachteten Geiselnahmen jüdischer Münchner Bürger durch die Putschisten und ihre Anhänger und ging auf das organisatorische Geflecht der rechten Gruppen
ein. In der Thierschstraße wurden die Wohnung Hitlers sowie das Gebäude des ehemaligen Franz-Eher-Verlages, Sitz der Zeitung „Völkischer Beobachter“, erklärt. Im Tal schließlich wies Dirk Walter auf das Gebäude des ehemaligen Sterneckerbräus hin, in dem die DAP/NSDAP gegründet wurde, und auf das noch bestehende Hotel Torbräu, in dessen Gastwirtschaft sich im November 1923 eine der Kommandozentralen der Putschisten befand. Über den Marienplatz und die Dienerstraße mündete der historische Stadtrundgang auf dem Odeonsplatz bei der Feldherrenhalle, wo am 9.11.1923 der Zug der Putschisten durch die Bayerische Landespolizei durch Schüsse aufgehalten und endgültig niedergeschlagen wurde.
Die Fülle an neuen Erkenntnissen und bislang nicht beachteten Aspekten machte die Führung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer überaus spannend und emotional bewegend und ließ die leider recht kühle Temperatur und die beachtlich lange Wegstrecke völlig vergessen. Der gesellige Ausklang im Ratskeller des Münchner Rathauses bei gutem Essen und anregenden
Gesprächen und Diskussionen rundeten die erste Veranstaltung des heurigen Jahres stimmungsvoll ab.
Dr. Wolfgang Burgmair